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BIM-IMPLEMENTIERUNG BEI VM PROJEKT

Autor: VM PROJEKT | 20. November 2018

In unserem Planungsbüro ist BIM ein Begriff, mit dem wir schon seit längerem arbeiten. Unter dem Begriff BIM verstehen wir nicht nur ein 3D-Modell des Bauwerks, sondern in erster Linie zahlreiche Informationen, die darin enthalten sind. Aussichtsreich ist auch die Art und Weise des Datenaustauschs, wobei wir die Daten mit all jenen teilen können, die an der Projektgestaltung beteiligt sind. Ein Modell stellt bei uns viel mehr dar als nur reine Geometrie und hübsche Texturen für eine Visualisierung. Die zentrale Idee der BIM besteht im Zusammentragen vollständiger, zuverlässiger und verfügbarer Informationen zum gebauten Objekt für jeden, dem Finden von noch mehr Vorteilen und der Weitergabe dieses Mehrwerts. Das BIM-Modell besteht aus den virtuellen Äquivalenten der aktuellen Gebäudeteile und den erforderlichen Objekten für deren Bau. Diese Objekte besitzen alle Eigenschaften, das heißt sowohl physikalische als auch logische.

Nach der Installation der auf dem BIM-Prinzip basierenden Software mussten wir uns der wesentlichen Veränderung im Denken und im Arbeitssystem bewusst werden. Wir arbeiteten interne Richtlinien für die Arbeit mit der Software Autodesk Revit aus, die Schablonen und Familien umfassen, welche wir ständig verbessern und ergänzen.

In diesen Firmendateien befinden sich sämtliche interne Handbücher und die Arbeitsweise nebst Parametern. Der Übergang erforderte eine neue Arbeitsmethode und das Suchen nach Ideen, wie das Modell so effizient wie möglich gestaltet werden kann, im Verhältnis der Zeit zu den im Modell enthaltenen Informationen. Der wichtigste Aspekt während der Arbeit in 3D sind eine enge Zusammenarbeit der Gewerke, eine Koordination der einzelnen Abläufe und die Detektion möglicher Kollisionen. Mit der Zeit haben wir für eine noch effizientere Arbeit ein zentrales Datenregister angelegt, in dem die verwendeten Konstruktionen, die Zusammensetzungen mit Werkstoffen und deren konkreten Eigenschaften (Arten und technische Produktinformationen) enthalten sind. Das Register ist ständig aktiv und wird schrittweise anhand der einzelnen Konstruktionslösungen in den Projekten ergänzt.

Ein Beispiel für unsere Projekte, die auf einem digitalen 3D-Modell und dem damit verbundenen Informationsaustausch basieren, ist der Wohnkomplex Škultétyho – Bratislava. Das Bauwerk befindet sich in der Gemarkung Bratislava-Nové Mesto, nordöstlich vom Verkehrsknotenpunkt Račianske mýto.

Die Objekte B05 – B09 bestehen aus einem Eingangsgeschoss und aus sechs bis acht Wohngeschossen. Das Objekt B06 besitzt 12 Obergeschosse. Die Wohnhäuser sind durch ein Podium verbunden, das das Dach der Tiefgaragen PG2 bildet. Das Projekt stellte einen ersten Blick auf einen abweichenden Ansatz bei der Erstellung der Dokumentation gegenüber dem traditionellen Ansatz bei der Erstellung aus 2D-Elementen. Neben diesem Prozess eines 3D-Modells und dem BIM selbst perfektionieren wir uns an vielen weiteren Projekten wie Gewerbehallen, Büroräumen oder Transformatorstationen.

Die Perfektionierung der Verfahren und ein Anheben der Limits bei der Modellierung betrachten wir als Notwendigkeit. Wir arbeiten ständig daran, damit sich die Beiträge der Projektvorbereitung auch in der eigentlichen Ausführung des Werks niederschlagen.

HERAUSFORDERUNGEN IM ZUSAMMENHANG MIT DEM BIM-PROZESS

Die wichtigsten Prozesse bei der Erstellung und Verwendung des Informationsmodells sind die Zusammenarbeit und die Koordination aller Leute, die sich an der Projektgestaltung beteiligen, also sämtlicher Gewerke.  Das sind die hauptsächlichen, wenn nicht wichtigsten Bedingungen einer effizienten Arbeit mit der BIM. Um diese Bedingungen erfüllen zu können, muss ein Kommunikationsformat definiert werden.

Da die einzelnen Professionen aktuell in unterschiedlichen Applikationen und Plattformen arbeiten, ist es umso schwieriger, einen geeigneten Kommunikationskanal zu finden. Wenn wir uns auf der Ebene eines 3D-Modells bewegen, ist das einzige solche Format IFC (Industrial Foundation Classes), das deutlich beschränkte Eigenschaften gegenüber einer vollwertigen Übertragung von RVT-Dateien hat (wenn beide Planer mit Autodesk Revit arbeiten). In dieser Hinsicht fehlen darüber hinaus in der Slowakei immer noch eine Methodik und Normentwürfe des BIM für ISO und ein deutlicherer Druck auf einen Fortschritt von Seiten des Staats. Deshalb ist immer noch oft zu hören, dass den Leuten in den Büros 2D reicht und sie keine BIM benötigen, was überwiegend nur zur Präsentation und Visualisierung verwendet wird. Aufgrund dieser Abhängigkeit der Planer vom 2D-Zeichnen ist es sehr schwierig für ein Koordinationsunternehmen, Gewerke zu gewinnen, die in der Lage sein werden, Informationen über ein 3D-Modell weiterzuleiten und auszutauschen. In der Slowakei herrscht Mangel an solchen Profis. Das Ergebnis dessen ist dann das Erfordernis, 2D-Zeichnungen in ein 3D-Modell einzufügen, was eine Unvollkommenheit des Modells bewirkt, seine Ineffizient und Unfähigkeit, möglichen Kollisionen auszuweichen und somit vollwertig zu koordinieren.

Die Planungsbüros schrecken häufig höhere Ansprüche an Präzision und Zeit sowie die Einführung eigener Standards und Richtlinien vom BIM-System ab (in dieser Hinsicht sehen wir Raum für eine Stärkung der slowakischen Rechtsprechung, die Ergänzung eines Konzepts zur Einführung der BIM-Methode und die Einrichtung von Expertengruppen, die sich mit dieser Problematik befassen). Ein weiterer Aspekt, der eher abratend wirkt, ist auch die Dauer der BIM-Einführung in die Praxis. Ein schwerwiegender Punkt ist auch die unzureichende Wertschätzung dieses Mehrwerts für das Werk, den das digitale 3D-Modell eigentlich darstellt.

Andererseits besitzt die BIM ein großes Potenzial bei der räumlichen Koordinierung der einzelnen Installationen im Rahmen des Objekts. Das Modell ermöglicht eine umfassende Lösung des gesamten Objekts und nicht nur der Teile, die mit Hilfe von 2D-Elementen eingezeichnet sind. Infolgedessen sinkt die Fehlerhaftigkeit und es wird nicht mehr Zeit im Prozess der Werkausführung verlangt. Vom Beginn der Modellierung an stehen Flächenmaße, Bruttoflächen und andere Flächenmaße zur Verfügung, die für eine Umrechnung der Investitionskosten sowie für eine eventuelle Optimierung erforderlich sind.